Der 2004 Pinot Noir de Ribeauville, Vielles Vignes, sec (Vin d'Alsace, Appellation Alsace controlée, 13,5%) aus der Cave de Ribeauvillé, also ein trockener Spätburgunder - alte Reben- aus dem Elsass war Auftakt einer zufälligen Querverkostung dreier interessanter Weine. Er überzeugte mit tiefroter Farbe, feinem Bukett und ausgeglichenem, vollem Körper. Ein sehr feiner Wein, den ich in dieser Form nicht erwartet hätte, und willkommener Begleiter zur kräftigen Mahlzeit.

Er wurde an diesem Abend allerdings noch "getoppt" durch eine 2003 Iphöfer Kronsberg Spätburgunder Auslese trocken des Weinguts Hans Wirsching (Iphofen, Franken), das hierzu berichtet:



"Die 2003er Rotweine sind in ihrer Qualität einzigartig. Hochreife Trauben, eine schöner als die andere, mit perfekt ausgebildeten Farbpigmenten reiften heran. Dieser Spätburgungder in Auslesequalität reifte dann 16 Monate im Barriquefass weiter ..."

14,5% Vol. deuten an, welche Kraft in diesem Wein steckt. In gleichwohl harmonisch runder Fülle finden sich feine, reife Kirscharomen, dezente Schokolade und Vanilletöne. Ich freue mich auf die zweite Flasche, die noch in meinem Keller ruht.

Der 2004 Spätburgunder trocken aus dem Weingut Reichsrat von Buhl in der Pfalz ist dagegen ein ganz anderer Charakter: Er erinnert mit seiner hellen Farbe, fruchtigem Bukett und Geschmack an die klassischen Badischen Spätburgunder, die den Liebhabern solcher Weine Freude bereiten, aber für meinen Geschmack keine Rolle im Konzert der großen Rotweine spielen, die aufgrund ihres Tiefgangs im Wettbewerb stehen.