So ist diese trockene Spätlese bezeichnet - beste Südlage auf Gipskeuper, 14,8%.

"Komplexe Fruchtigkeit, Pfirsich, exotische Früchte, saftig, mit Biss" beschrieb ihn ein Kritiker und traf dabei die intensive, eindrucksvolle Säure ziemlich gut.

Für mich war es der richtige Wein für einen besonderen Anlass, für die Abrundung der hiesigen Weinproben und des hiesigen Blogs. Danke an das Weingut Wirsching, das stets außerordentliche Weine verhieß - und produzierte, und danke an das Publikum ...

  







Aus Iphofens Spitzenlage, dem südexponierten Steilhang in Kessellage, mit charakteristischem Keuperboden auf dem einzigartigen Sediment des grünen Schilfsandsteins in Franken ...

"Diese Silvaner Auslese gehört zu den herausragenden Weinen des Jahrgangs 2000. Bedingt durch eine lange Reifephase und in Verbindung mit einer späten Lese entfaltet sich der Sortencharakter in vollendeter Form."

So beschreibt das Weingut Hans Wirsching treffend diesen exzellenten Vertreter des fränkischen Silvaners.


  




Nach der umwerfenden Auslese aus dem Jahr 2003 war ich zunächst skeptisch, was mich hier mit dem quasi "gewöhnlichen" Spätburgunder aus dem Hause Wirsching erwartete.

Die Skepsis wich indessen bald der Freude, denn auch dieser trockene Spätburgunder ist sehr fein gelungen, in dunkler Farbe, die gleichwohl ein wenig erdiger wirkt als die der Spätlese, das Bukett ausgeprägt mit Kirschnoten, der Geschmack wunderbar rund und geschmeidig.

Die zweite Flasche kann da gerne kommen ...



  

Das Weingut Hans Wirsching hält hierzu fest:

"Eine edelsüße Auslesecuvée im Sauternes-Stil - eine vinophile Komposition des Kellermeisters Werner Probst, inspiriert von den weltberühmten Weinen des Chateau d'Yquem", mit seiner besonderen Faszination.

In der Tat erinnert die Mischung ausgesuchter Beeren der Rebsorten Silvaner, Weißburgunder und Scheurebe, gereift im Holzfass, an die Finesse des edelsüßen, aber nicht zu süßen französischen Apéritif- und Desertweines: Karamelltöne und eine leichte Honignote im Geruch setzen sich im Geschmack cremiger Fülle harmonisch und mit langem Abgang fort.

Eine sehr gelungene Reminiszenz (- aber kein "klassischer" Frankenwein)!

   Der 2004 Pinot Noir de Ribeauville, Vielles Vignes, sec (Vin d'Alsace, Appellation Alsace controlée, 13,5%) aus der Cave de Ribeauvillé, also ein trockener Spätburgunder - alte Reben- aus dem Elsass war Auftakt einer zufälligen Querverkostung dreier interessanter Weine. Er überzeugte mit tiefroter Farbe, feinem Bukett und ausgeglichenem, vollem Körper. Ein sehr feiner Wein, den ich in dieser Form nicht erwartet hätte, und willkommener Begleiter zur kräftigen Mahlzeit.

Er wurde an diesem Abend allerdings noch "getoppt" durch eine 2003 Iphöfer Kronsberg Spätburgunder Auslese trocken des Weinguts Hans Wirsching (Iphofen, Franken), das hierzu berichtet:



"Die 2003er Rotweine sind in ihrer Qualität einzigartig. Hochreife Trauben, eine schöner als die andere, mit perfekt ausgebildeten Farbpigmenten reiften heran. Dieser Spätburgungder in Auslesequalität reifte dann 16 Monate im Barriquefass weiter ..."

14,5% Vol. deuten an, welche Kraft in diesem Wein steckt. In gleichwohl harmonisch runder Fülle finden sich feine, reife Kirscharomen, dezente Schokolade und Vanilletöne. Ich freue mich auf die zweite Flasche, die noch in meinem Keller ruht.

Der 2004 Spätburgunder trocken aus dem Weingut Reichsrat von Buhl in der Pfalz ist dagegen ein ganz anderer Charakter: Er erinnert mit seiner hellen Farbe, fruchtigem Bukett und Geschmack an die klassischen Badischen Spätburgunder, die den Liebhabern solcher Weine Freude bereiten, aber für meinen Geschmack keine Rolle im Konzert der großen Rotweine spielen, die aufgrund ihres Tiefgangs im Wettbewerb stehen.

  
"Wein ist meine wahre Leidenschaft ... Denn ein großer Wein beginnt im Herzen, wird ein Gedanke, den man in den Weinberg trägt und in den Keller. Wenn man ihn dann im Glas hat, geht er wieder zu Herzen, wenn er gelungen ist."

So wird Horst Sauer zitiert.

Und dieser Wein hier passt zu diesen Worten: In seinem bescheidenen Gewand ein durchschlagend kräftiger und fruchtiger, dabei trotzdem in sich vollkommen harmonisch runder Riesling. Ich hatte zwar einen ungewöhnlichen, nicht aber einen solch außergewöhnlichen Wein erwartet - er hat mich im wahrsten Sinne überrascht.

Der Jahrgang 2004 ist beim Weingut ausverkauft - und bei der ersten Flasche des 2005er frage ich mich nun, ob es an der gerade geweckten Erwartung oder an der fehlenden Überraschung liegt, dass dieser Tropfen zwar immer noch hervorragend mundet, sich aber dieses erste außergewöhnliche Erlebnis noch nicht wiederholt hat. Mal sehen wie die nächste Flasche schmeckt ...

  

Als "jugendliche, unbeschwerte Verführung" bezeichnet das Weingut Wirsching den Bacchus, diese Züchtung aus (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau, zugleich die Rebe aber als "Kraftprotz", den des zu zügeln gilt.

Das ist hier herrlich gelungen: Ein frisches blumiges Bukett, kräftige Fruchtaromen machen einen glauben, in einer veredelten Pfirsichfrucht aufzugehen ...

Er erinnert mich im Charakter ein wenig an die vollendete, vielleicht noch filigranere, traumhafte Scheurebe des Weinguts.

  

Helle, wenngleich für einen Silvaner relativ dunkle Farbe, zurückhaltendes aber gleichwohl volles Bukett, rund im Geschmack mit exotischen Nußtönen. Zum Gemüsefischtopf mit Kokosmilch als Hauptgang in Omas Geburtstagsmenü war dieser Wein der perfekte Begleiter.

Das Weingut Wirsching beschreibt ihn zu Recht als "S" - Spitzenwein aus Spitzenlage, "kräftig und nachhaltig mineralisch-würzig mit feinen Kräuteraromen".

   "Duftet verführerisch nach Gewürzen und Kirschen. Weich, beinahe sinnlich gleitet er über die Zunge und betört den Gaumen mit weichen, ganz zarten Tanninen und langem, saftigem Abgang. Ein tadelloser und dazu äußerst preisgünstiger Wein!"

superiore.de zum Jahrgang 2005, was im wesentlichen bereits auch auf die Jahrgänge 2003 und 2004 zutrifft - mehr spannende Informationen dort
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Ich liebe sortentypische und zugleich regional charakteristische Weine - diejenigen aus der Nero d'Avola-Traube sind die typischen Vertreter Siziliens, dunkel und voll wie die Sonne über das Land scheint, kräftig in Farbe und Geschmack, und wenn sie gelungen sind: rund und geschmeidig dabei - derzeit meine favorisierte Familie italienischer Rotweine.

  
Reichsgraf von Kesselstatt - Mosel Saar Ruwer
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Ein wundervoller Wein für Rieslingliebhaber, die sich nicht auf das "trockene Metier" festgelegt haben.

Ich liebe es, wenn sich der regionale Charakter mit einem vollendet runden Geschmack verbindet: Bei diesem Wein erscheinen Fülle und Frucht unendlich und hinterlassen einen prägenden Eindruck. Gleichwohl behält der Tropfen den typischen Charakter eines "deutschen" Rieslings. Vollendete Harmonie.